wie alles begann

Über 350 verschiedenartige Museen gibt es derzeit in Baden-Württemberg. Eines der ungewöhnlichsten findet man seit 1991 in Wallbach, einem Ortsteil der Trompeterstadt Bad Säckingen.

Dort hat Erich Thomann, ehemaliger Planierraupenfahrer auf der benachbarten Mülldeponie „Lachengraben“, auf fünf Etagen zusammengestellt, was ihm in 20-jähriger Deponiearbeit zu schade war, einfach platt und kaputt zu fahren.

Mit einem kleinen Teddybär fing alles an. Der schaute Erich Thomann inmitten von Allerweltsmüll so traurig an, dass dieser es nicht übers Herz brachte, ihn mit der Raupe zu überfahen. Vielmehr stieg er aus, um das weggeworfene Kuscheltier wieder zum Leben zu erwecken und nahm den Teddy mit nach Hause, wo ihn Ehefrau Agnes wie alle späteren “Funde“ säuberte und restaurierte.

Die ehemalige Scheune samt Kuhstall wurde vom Familienclan liebevoll umgestaltet, wobei auch dabei Wert darauf gelegt wurde, Baumaterialien aus der Mülldeponie zu verwenden.So entstand das erste Müllmuseum Deutschlands.

Wer das „Müllmuseum“ besucht, braucht Zeit, um die verschiedenartigsten Austellungsstücke zu bewundern. Hier stehen Dinge, die aus der Mode kamen, technische Spielereien, die sich als Flopp entpuppten und echte Schätze direkt nebeneinander. Und das Besondere daran, quasi jedes Stück hat seine eigene lustige oder auch emontionale Geschichte.

Raritäten sind eine „Schaffhauser Bibel“ aus dem Jahre 1743, eine der ältesten Miele-Waschautomaten, alte Trachten oder einfach „Krimskrams“, bei dem man wieder einmal an die so gute alte Zeit erinnert wird.

Kurz: Es gibt nichts, was es im „Müllmuseum“ nicht zu sehen gibt!

Nach Themen geordnet sind die Schätze aus dem Abfall auf fünf Ebenen verteilt. Für weitere Exponate, wurde 1998 ein Erweiterungsbau erstellt. Hier können Sie sich auch bei einer Tasse Kaffee von Ihrem Museumsbesuch erholen.

In regelmäßigen Abständen werden im Müllmuseum Sonderausstellungen präsentiert. So fanden die Aktionen „Alte Handarbeiten“, „Weihnachtsschmuck“, „Photographie und Film“ und „Alt`s Züüg zum A`ziehe“großen Anklang.

Im Außenbereich ist in der Zwischenzeit auch eine Freiluftausstellung mit landwirtschaftlichen Großgeräten dazugekommen, die vor allem Thomanns Sohn Karl sehr am Herzen liegt.